Prokrastination

Wer kennt es nicht: Bevor man unangenehme Aufgaben erledigt, fängt man lieber an, seinen Kleiderschrank aufzuräumen, im Internet zu surfen oder oder oder. Man nennt es „Aufschieberitis“ oder auch „Prokrastination“.

Was ist das?

Der Begriff prokrastinieren stammt vom lateinischen „procrastinare“ ab und bedeutet „aufschieben“ oder „auf morgen verschieben“. Es bedeutet also, dass man Sachen, die getan werden müssen, immer weiter aufschiebt, bis man schließlich in Panik gerät und alles kurz vor Schluss machen muss.

Beim Prokrastinieren geht es also darum, dass man zum Beispiel lieber als erstes das Zimmer aufräumt, als sich an die unangenehmen Mathe-Hausaufgaben zu setzen. Jeder kennt es also Dinge aufzuschieben, problematisch wird es nur, wenn man unter den Folgen leidet.

Warum schieben wir Dinge auf?

Das Aufräumen vom Zimmer geht schnell und man weiß, dass man danach ein gutes Ergebnis erzielt. Anders als bei den Hausaufgaben, bei denen man sich nicht sicher sein kann, ob man sie richtig hat oder man womöglich in der Verzweiflung endet. Die Konsequenzen für die nicht gemachten Hausaufgaben treten dann aber später auf.

Ein weiterer Grund ist, eine nicht konkret gestellte Aufgabe. Wenn beispielsweise für eine Klassenarbeit gelernt werden muss, die Themen jedoch nicht exakt angegeben werden, neigt man dazu zu prokrastinieren. Aber auch Arbeiten ohne Deadlines werden aufgeschoben. Zu hoch gestellte Erwartungen an sich selbst lassen Menschen ebenfalls Sachen aufschieben.

Was hilft gegen Aufschieberitis?

Prokrastination ist ein erlerntes Verhalten. Man kann es also auch wieder verlernen. Hier ein paar Tipps:

To-do-Liste schreiben

Mithilfe einer To-do-Liste hat man alle Aufgaben, die getan werden müssen, auf einen Blick. Sie hilft auch Sachen zu priorisieren, also nach Wichtigkeit und Abgabedatum zu sortieren, indem man sie mit verschiedenen Farben markiert. Wenn man Sachen dann als erledigt anstreichen kann, gibt das ein gutes Gefühl.

Konkrete Planung

Ein Zeitplan beugt vor, zwischendurch andere Sachen zu machen, da man ihn sonst nicht einhalten kann. Hat man also keine Deadline bekommen, sollte man sich selber eine setzen oder nach einer fragen. Dazu kann man noch aufschreiben, wo man die Aufgaben erledigen muss und gegebenenfalls mit wem.

Störungen und Ablenkung vermeiden

Das Wichtigste ist, Störungen und Ablenkungen zu vermeiden. Man sollte also herausfinden, was einen stört und ablenkt. Ein Klassiker ist das Handy. Also sollte man es lieber auf stumm stellen oder außerhalb des Raumes legen. Stört einen das Radio sollte man es ausstellen.

Arbeitspläne teilen

Wenn Familie und Freunde von deinen Arbeitsplänen wissen, hat man nicht nur selbst die Erwartung sie zu erledigen, sondern auch andere Menschen. Das motiviert einen, alles zu erledigen.

Sich selbst belohnen

Wenn man sich selbst belohnt und weiß, dass man beim nächsten Abhaken eines Punktes auf der To-do-Liste wieder eine Belohnung bekommt, motiviert das weiter zu machen. Es können ganz simple Belohnungen sein, wie zum Beispiel nach jeder Aufgabe ein Stück Schokolade oder eine kurze Entspannung. Man kann sich aber auch am Ende des Tages ein Bad gönnen, wenn man alle Aufgaben erledigt hat.

Skills

Zu den anderen Tipps kann man sich noch Skills überlegen. Was sorgt dafür, dass ich konzentriert bleibe? Hilft zum Beispiel Musik, ein Kaugummi zu kauen, ein Antistressball?

Zu welcher Tages- oder Nachtzeit bist ich besonders produktiv? Es ist also wichtig, ein bisschen über sich selbst herauszufinden.

Mitmachen:

Was hilft euch dabei, am Ball zu bleiben und euch nicht ablenken zu lassen? Schreibt uns an redaktion@ruf-der-eule.de.

Melodi Stechel-Marceddu

Quelle:
Wie Sie sich vom Prokrastinieren verabschieden